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Wie wichtig ist die Kommunikation in einer Gesellschaft?

Online-Team

Zwischen den Menschen stehen Barrieren.

Die Kommunikation ist das Instrument, das die Barriere zwischen Mensch und Mensch aufhebt, um die Grundlage zu bieten, auf der die zwischenmenschlichen Wechselwirkungen und sogenannte Abhängigkeiten ermöglicht werden.

Wieso sind Abhängigkeiten wichtig? Die Besonderheit einer Gesellschaft ist, dass sie sich gegenseitig untereinander ergänzt. Jeder, der seine Arbeit verrichtet, hilft dadurch dem nächsten, indem er ihm eine potenziell zu verrichtende Arbeit abnimmt. Die Menschen sind hier wie Zahnräder. Am meisten bringt derjenige die Gesellschaft ins Bewegen, dessen Nützlichkeit sich dadurch äußert, dass er am meisten Arbeit auf sich aufnimmt, um die Mitmenschen am besten zu entlasten.

Dass das Leben in einer Gesellschaft unabdingbar ist, rührt daher, dass wohl die wenigsten ein Leben führen könnten, das vollkommen auf Unabhängigkeit basiert; ein Leben, in dem jede einzelne notwendige Ressource völlig eigenhändig ermöglicht wird, was – wenn diese Stufe der Unabhängigkeit überhaupt erreicht wurde – das Leben aber nur aufwendiger und unangenehmer macht.

Das erfolgreiche Leben in einer Gesellschaft geht also mit der Kommunikation einher.
Bei den Neandertalern gilt die Fähigkeit zu sprechen nicht als bewiesen. Viele Wissenschaftler sehen sogar in dieser möglichen Unfähigkeit den Grund für ihr Aussterben.

Die Sprache, die in der Gesellschaft als Transmitter dient, welcher Innovatives vom einen Bereich der Gesellschaft in andere überträgt, sodass ein gemeinschaftlicher Fortschritt, eine Anpassung und Entwicklung, ermöglicht wird, könnte demnach bei ihnen gefehlt haben.

Doch kommen wir zur Gegenwart: In welcher Beziehung steht die Kommunikation zur Intelligenz?

Menschen, die innerhalb einer Gesellschaft als intelligent gelten, unterscheiden sich von den als weniger intelligent geltenden Menschen fast nur darin, dass sie Eindrücke, die jeder Mensch aufnimmt, präziser verarbeiten und wiedergeben. Bestimmte Situationen und Szenen wirken auf jeden Menschen – ob intelligent oder weniger intelligent – genau gleich ein. Spielt sich etwas Schockierendes ab, so liegt es in der Natur eines jeden gesunden Menschen, mehr oder weniger abgeschreckt zu sein. Man fühlt in etwa dasselbe.

Der intelligente Mensch wird aber viel konkreter Auskunft darüber geben können, was geschah. Er wird die Situation so wiedergeben und erklären, wie sie wirklich war, wohingegen der als weniger intelligent geltende Mensch kaum was sagen wird und nachdem die als intelligenter geltende Person alles erläutert hat, behaupten wird: „Er spricht mir aus der Seele!“. Wer kennt solche Situationen nicht?

Und das stimmt, denn die „Seele“ steht hier für all das, was er fühlt, aber nicht aussprechen kann. Durch dieses Prinzip suchen Menschen bei intelligenten Leuten in der Umgebung Zuflucht, die sie verstehen.

Die Kommunikation steht also in einer Beziehung zur Intelligenz.

Aber was unterscheidet den intelligenten vom weniger intelligenten Menschen?
Der weniger intelligente denkt weniger nach. Wer mehr denkt – und die Geschwindigkeit ist zweitrangig und antrainierbar – der kommt auf mehr Ergebnisse. Wer mehr Ergebnisse zu einem Thema äußert, der drückt sich zwangsläufig (mehr oder weniger) präziser zu jenem Thema aus.

Laut einer Studie der Uni-Frankfurt korreliert die Schulbildung recht gering mit der Intelligenz. Schulbildung sei ein Endprodukt, die Intelligenz eine Ressource. Die meisten Fächer fordern bereits kognitive Fähigkeiten, die der Intelligenz entsprechen. Die wenigsten Fächer fördern oder bauen gezielt kognitive Fähigkeiten erst auf.

Der Mensch zeichnet sich durch zwei Säulen aus: Die Gedanken und Ideen, die in ihm entstehen und was er davon äußert und wie er es tut. Die Kommunikation verleiht der inneren Intelligenz den gesellschaftlichen Nutzen. Man muss also den inneren Prozess der Gedanken fördern, sowieso deren Artikulation. Je besser die Artikulation, desto ungefilterter äußert sich das Wissen, das dem Inneren entspringt. Zwei Fächer, die diesem Prinzip erfolgreich entsprechen, sind das Fach Ethik und das Fach Deutsch. Ersteres fördert das Bilden eigener Gedanken – angehaucht vom philosophischen Einfluss durch großartige Persönlichkeiten, die man im Rahmen des Unterrichts kennenlernt und das zweite Fach, Deutsch, bildet die Form, in der man sich ausdrückt. Ist diese Kombination stark genug, verschafft sie bessere kognitive Fähigkeiten, um weitere (zum Beispiel naturwissenschaftliche) Fächer besser zu verstehen.

Solche Fächer wie Ethik werden nicht überall angeboten und wenn, dann in der Regel relativ spät im Schulleben.

Wieso ist diese Angelegenheit insbesondere für Menschen, besonders für Kinder, aus muslimischen und anderen Migrantenfamilien wichtig?
Ihnen stellt sich eine weitere Hürde in den Weg: In vielen Gegenden, in denen sie aufwachsen, erkennen sie nicht die Notwendigkeit der Erlernung der deutschen Sprache, da sie kaum in Situationen kommen, in denen die deutsche Sprache von ihnen abverlangt wird – (oft) weder Zuhause, noch beim Friseur, noch beim Bäcker, noch beim Arzt etc. Und in manchen Innenbezirken, in denen ungefähr bis zu 90% der unter Achtzehnjährigen aus Zuwandererfamilien stammen, sind auch fast alle Freunde seit der Kindheit keine deutschen Muttersprachler.

So passiert es oft, dass Kinder erst in der Schule zum ersten Mal regelmäßigen Kontakt zur deutschen Sprache haben, was viel zu spät ist, da viele gar nicht erst in den Kindergarten geschickt werden. Der Staat muss an Lösungen arbeiten, doch fast jede dieser möglichen Lösungen sind von unserer Bereitschaft und Motivation, diese umzusetzen, abhängig, so sollten wir unsere Mitmenschen über die Wichtigkeit der Sprache und Kommunikation aufklären.

Wer die Gesellschaft verbessern will, muss durch die Tür der Sprache treten können.

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