DIALOG.FÖRDERUNG.PARTIZIPATION.

Im Namen Gottes, im Namen der Menschlichkeit – Hört Auf!

Es ist sicherlich nicht das erste Mal, dass der Mensch sich selbst an der Menschheit vergeht. Und noch sicherer ist es, dass er es nicht zum ersten Mal im Namen des heiligen Schöpfers tut.

Man erinnere sich nur an die Kreuzzüge. Mit dem Begriff seien nicht nur die mittelalterlichen Feldzüge der Europäer in den Nahen Osten gemeint. Auch die jüngeren „Kreuzzüge“ mancher westlicher Staatsoberhäupter des 21. Jahrhunderts in das heutige Afghanistan, in den Irak, bis zu den heutigen Drohnenangriffen im Jemen und in Pakistan (um nur einige wenige zu nennen), lassen sich nicht aus der Reihe mehr oder minder religiös-argumentierter Kriege ausschließen. Nun, wohlmöglich auch als Reaktion auf die vorhergehenden Ereignisse, sind es die selbsternannten „Gotteskrieger“, die im Irak und Syrien ihr Unwesen treiben und jeden umbringen, der nicht ihrer Denkweise entspricht und sich ihnen in den Weg stellt.

Hiermit appelliere ich an all jene, die ihr Morden in irgendeiner Weise mit dem Namen Gottes rechtfertigen:

Im Namen dieses Gottes und im Namen der uns innewohnenden Menschlichkeit, hört auf Gottes Namen für eure Untaten zu missbrauchen, wo doch Gott selbst es ist, der euch und jeglichem anderen Geschöpf dieser Erde „das Leben schenkte“ (2:29)!

Im Namen desselben Gottes und derselben Menschlichkeit, hört auf einen Keil zwischen die Menschen, zwischen ihre Ethnien und zwischen ihre Konfessionen zu schieben, wo doch Gott es ist, der euch „zu Völkern und Stämmen machte, auf dass ihr einander kennen möget“ (49:14)!

Und im Namen Gottes und der Menschlichkeit, hört auf euer Herz, das all dieses Grauen verachtet und ablehnt, weil es wider der menschlichen Natur und wider jeglicher religiöserer Lehre geht, die Schöpfung Gottes derart zu zerstören!

Lange, zu lange hat die Welt ihre Augen vor dem Geschehen verschlossen. Als tausende und abertausende Menschen, darunter Frauen, Kinder, Alte, körperlich und mental Angeschlagene versuchten vor einem unerbitterlichen und scheinbar nicht enden wollenden Bürgerkrieg zu fliehen, ihnen jedoch teilweise die Wege versperrt wurden. Oder als die Menschen selbst in ihren abgelegenen Dörfern überfallen, ausgeraubt und erbarmungslos massakriert wurden, ihre Schreie jedoch keiner zu vernehmen schien. Die Umstände kamen leider erst dann deutlicher zur Sprache, als eine „erhöhte Zahl an Flüchtlingen“ in der Ferne Schutz suchend weiter gen Westen zog, oder als einige Staatsbürger westlicher Staaten den Verrückten zum Opfer fielen.

Nicht zuletzt da stellte sich wohl vielen von uns die Frage, welchen Wert das Leben des einzelnen Menschen habe und wie sich das Gefälle zwischen den Menschen erkläre. Dabei misst der wahre Schöpfer dem menschlichen Leben einen unermesslichen Wert bei. Gott setzt das Leben jedes einzelnen Menschen gleich der Gesamtheit der Krönung seiner Schöpfung, der gesamten Menschheit. Im Koran wie auch ähnlich im Talmud heißt es: „wenn jemand einen Menschen tötet […] so soll es sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, so soll es sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten“ (5:33).

Wer kann bei diesen heiligen Worten nun noch gewissenlos über Leichen gehen? Wie viele Menschheiten kann der eine oder andere sich noch auf das Gewissen schreiben? Und vor allem in wessen Namen tut er dies noch?

Jeder Mensch, der unter den Umständen eines Mordes oder Krieges stirbt, ist einer zu viel! Sei es einer auf Seiten der Angegriffenen oder einer auf Seiten der gehirngewaschenen oder anderweitig missleiteten Angreifer. Während mit jedem Toten die Menschlichkeit jedes Mal einen weiteren Tod stirbt, hat jeder Mörder und jeder, der zu Mord, Totschlag und Krieg aufruft unabhängig seiner etwaigen „Beweggründe“, seine eigene Menschlichkeit längst selbst begraben.

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